CARMEN

zweiteiliger Ballettabend von Steffen Fuchs

Musik von Georg Bizet, Rodion Shchedrin und Lo Còr de la Plana

Ist die ideale Frau sanft und zurückhaltend oder feurig und eigensinnig? Literatur, Oper und Tanz haben sich in den letzten Jahrhunderten oft der Antwort auf diese Frage gewidmet und die Stereotypen „femme fragile“ und „femme fatale“ geschaffen. Doch am Ende ist diesen Frauenfiguren trotz vermeintlichen Facettenreichtums eines gemeinsam: Sie alle entspringen der Fantasie ihrer männlichen Schöpfer.

Carmen mag selbstbestimmt und frei sein. Aber auch sie ist von Anfang an ein Produkt ihrer Erfinder: zunächst des Schriftstellers Prosper Mérimée, dann des Komponisten Georges Bizet. Und genau so trifft die Entscheidung über Leben und Tod am Ende nicht sie selbst, sondern Don José. Denn der Reiz ihrer Selbstbestimmtheit endet dort, wo sie sich als Frau von ihrem Geliebten löst.

Zwischen mitreißenden Rhythmen und zarten Melodien entspannt sich so inmitten des hier stolz und lebenslustig auftretenden spanischen Volkes eine Liebesgeschichte von Mann und Frau, die sich auf Augenhöhe begegnen, am Ende jedoch an den festgefahrenen Vorstellungen von Liebe und Freiheit zerbrechen.

Choreographie: Steffen Fuchs

Bühne und Kostüme: Konstanze Grotkopp

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