Macbeth

Ballett von Steffen Fuchs nach William Shakespeare

William Shakespeares „The Tragedy of Macbeth“ beschreibt den Aufstieg und Fall des königlichen Heerführers Macbeth. Nach seinem Wandel zum Königsmörder wird er als König von Schottland gekrönt. Doch um seine Macht zu erhalten, muss er weitere Mordtaten begehen und wird schließlich selbst getötet. Getrieben zum Größenwahn durch die Prophezeiungen der drei Hexen, eilen Macbeth und seine Lady in blindem Ehrgeiz der Katastrophe entgegen. Nicht nur sich selbst, auch das nach langen Kriegen auf Frieden hoffende Land reißen sie dabei in den Abgrund. 

Die Tragödie von 1606 bleibt über die Jahrhunderte hochaktuell und gewinnt in der globalisierten Gesellschaft noch an Brisanz: Machtmissbrauch und Machterhalt prägen Sprache und soziales Gefüge – in erschreckendem, aggressivem Tempo breitet sich der neue Ton weltweit aus. 

Das Ballett „Macbeth“, in dem Tanz, Musik und Sprache verschmelzen, arbeitet mit körperlicher Prägnanz heraus, was über das Wort hinweg im Text des Werkes verdeutlicht wird: der Untergang zweier Menschen, gefangen in einem tödlichen Netz aus Ehrgeiz, Gewalt und Wahnsinn. Doch Shakespeare präsentiert Macbeth nicht als tumben Schlächter. In seinen Monologen spricht er über das  immense Ausmaß seiner Schuldgefühle. Auch Lady Macbeth ist nicht die skrupellose Intrigantin, für die sie sich selbst zu Beginn des Stückes hält.

Was geschieht mit dem Menschen, wenn er das Recht des vermeintlich Stärkeren über ethische Grundsätze stellt? Eine weitere Frage, die den Choreografen interessiert, ist die nach Rolle der Hexen in diesem Drama. Entspringen sie dem reinen Aberglauben oder Wahn, sind sie Spielführer oder doch die Personifizierung von Macbeths Machtanspruch?

Premiere 28. März 2020 Theater Koblenz

Choreografie: Steffen Fuchs
Musik: Caio de Azevedo
Bühne und Kostüme: Ines Alda